Die Rioja – eine der bekanntesten Weinregionen der Welt
Lass uns einen Rioja trinken! – nicht vielen Weinanbauregionen wurde im Laufe der Jahre die große Ehre zuteil, dass die von dort stammenden Weinen einen derart beeindruckenden Charakter haben, dass man sie mit der gesamten Region gleichsetzt. Denkt man an spanische Weine, dann denkt man an Rioja-Wein. Einer der Weine, die zum Sinnbild für Kraft, Weinbaukunst, und wahre Leidenschaft geworden sind. Mit seinen erstklassigen Böden und dem großen Know-how der Bodegas bringt diese Weinregion immer wieder Spitzengewächse hervor, die selbst erfahrenen Weinkennern das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Im Folgenden wird erklärt, wie es dieses Gebiet im Norden von Spanien zu seinem verdienten Weltruhm gebracht hat.
Die Geschichte der Rioja-Region – voller Traditionen und Leidenschaft
Wer die lange und interessante Geschichte der Region und vor allem die ihres Rotweins kennenlernen möchte, der muss lange Zeit zurückgehen. Bis ins Mittelalter, wo es die Aufgabe der Klöster und der Mönche war, Trauben anzubauen und wohlschmeckende Weine zu keltern. Der erste, der über den Weinanbau in der Rioja schrieb, war der Dichter Gonzalo de Berceo. Mit schönen und wohlklingenden Versen beschrieb der Poet und Mönch, der zurückgezogen im Kloster Suso von San Millán de la Cogolla lebte, wie saftig die Trauben an den Reben stehen und wie überaus wohlschmeckend und bekömmlich der Nektar dieser Früchte ist. Scheinbar wusste man schon damals die vielen Vorzüge des nordspanischen Gebiets zu schätzen. Schon im Jahr 1650, und damit viel früher als in anderen Jahren, war sich die Obrigkeit der Tatsache bewusst, dass die hohe Qualität der Weine geschützt werden muss. So kam es zum Erlass einer Verordnung, die genau festlegte, welche Trauben genutzt werden dürfen und wie diese zu keltern sind. Dass der Rotwein aber schon viel früher großes Ansehen genoss, das belegt ein Dokument des Königs Sancho de Navarra, der bereits im Jahr 1102 die Herkunft gesetzlich anerkannte und schützte. Schon sehr früh rückten also die Weine aus der Rioja-Region in das Blickfeld der iberischen Herrscher, die sich durchaus bewusst waren, welch ein besonders Fleckchen Erde sie ihr Eigen nennen durften.
Der königliche Wirtschaftsverband der Rioja-Erzeuger
Ein weiterer, wichtiger Schritt zum Erfolg für den Rotwein der Rioja-Weinbauern, war der Zusammenschluss zum königlichen Wirtschaftsverband. Dieser Schritt bedeutete, dass die Anbauer ihre Interessen besser durchsetzen konnten und enger zusammenarbeiteten. Erkenntnisse wurden untereinander ausgetauscht, Anbautechniken wurden verbessert und neue Rebsorten ausprobiert. Immer weiter stieg in diesen Jahren der Ruhm des Rioja-Weins. Schon damals wurden besonders gute Jahrgänge für viele Jahre in Fässern ausgebaut. Das war die Geburtsstunde von Crianza und Reserva.
Die Herkunft – ein wesentlicher Bestandteil
Heute sprechen Weinkenner gerne vom sogenannten „Terroir“ – der Herkunft des Weines. Es hat sich herausgestellt, dass diese wichtiger als die Traubensorte oder die Art des Anbaus ist, aber auch, dass nur im Zusammenspiel dieser Faktoren ein erstklassiger Weinjahrgang entstehen kann. Noch heute kämpfen etliche Weinanbauregionen darum, dass die Herkunft ihrer Weine gesetzlich geschützt wird. Das führt zu einer höheren Qualität und einem weitaus größeren Bekanntheitsgrad. Der Rioja wurde dieser Status bereits im Jahr 1902 verliehen. Schon damals sah sich der König von Spanien dazu verpflichtet, die Weine, auf die ganz Spanien so stolz ist, zu schützen. Nach mehreren Versuchen gelang es dann im Jahr 1953 einen funktionierenden Kontrollrat einzurichten. Dieser hat das Gebiet genau festgelegt und kümmert sich seither um die penible Einhaltung sämtlicher Vorgaben. Nur so konnte die hohe Qualität des Weines über die Jahre erhalten und sogar verbessert werden.
Das Jahr 1991 – eine besondere Ehre für das Gebiet
Die vielen Bemühungen um die Qualität und die Anerkennung der Herkunftsbezeichnung wurden endgültig im April 1991 geehrt. Ein ministerialer Beschluss verleiht der Weinregion seither das Prädikat „Qualifiziert″. Das ist die höchste zu vergebende Klasse und die Tatsache, dass die Rioja diese zuerst erhielt, zeigt den hohen Stellenwert.
Wo genau befindet sich das Anbaugebiet?
Da nun bekannt ist, welche Bedeutung der Herkunft und den Böden beigemessen wird, stellt sich natürlich die Frage, wo Crianza und Kollegen angebaut werden. Wie auch in anderen Regionen ist das Gebiet streng begrenzt. Ausschließlich Weine, die aus Trauben hergestellt werden, die innerhalb der Regionsgrenzen geerntet worden sind, dürfen sich Riojaweine nennen. Das Zentrum und der Mittelpunkt, der auch zur Blüte der Region beigetragen hat, ist der Fluss Ebro. Zu seinen beiden Ufern erstreckt sich das Gebiet. Die Begrenzung ist insofern einfach, da die geografischen Besonderheiten natürliche Grenzen bilden. Etwa 100 Kilometer in west-östlicher und 40 Kilometer in nord-südlicher Richtung dehnen sich die Weinberge aus. Ein gar nicht einmal so großes Gebiet, wenn bedacht wird, wie gefragt die Weine weltweit sind. Insgesamt gehören 144 Gemeinden der Region an. Nur aus diesen kommen Weine, wie beispielsweise der Baron de Ley.
Das einmalige Klima der Rioja
Neben dem Boden ist das Klima ein entscheidender Faktor für das Gedeihen des Weins. Im Gegensatz zur Wahl des Bodens ist dieses kaum beeinflussbar. Einem besonderen Umstand sind die besonderen klimatischen Bedingungen der Region zu verdanken. Auf dem Gebiet trifft atlantischen Klima, das mitunter rau und harsch sein kann, auf das warme und milde mediterrane Klima. Dieses Wechselspiel sorgt für ausreichend Niederschlag bei idealen Temperaturen. Nicht viele Regionen können auf ein derart perfektes Zusammenspiel setzen. Das Geheimnis ist die Balance der beiden Klimata. Dieses spiegelt sich auch in den fein ausbalancierten Noten der Weine wider.
Von welcher Beschaffenheit sind die Böden?
Wie in jeder Weinregion gibt es auch im Riojagebiet nicht nur eine Art von Boden, der sich zum Anbau eignet. Um genaueres über die Bodenbeschaffenheit zu erfahren, ist es wichtig, dass die Dreiteilung des Gebiets im Auge behalten wird. Charakteristisch für jedes Teilgebiet ist eine eigene Bodenbeschaffenheit, die diese von den anderen beiden klar abtrennt. In der Alavesa stößt man hauptsächlich auf kalkhaltige Tonböden, während in der Alta ist der Boden besonders eisenhaltig. In der Baja, dem größten Teilgebiet, nehmen Schwemmlandböden den größten Teil der Fläche ein. Dieses Gebiet ist es auch, das am stärksten vom mediterranen Klima beeinflusst wird. Die Weine der unterschiedlichen Teilgebiete unterscheiden sich stark voneinander, was zur Vielfältigkeit des Gebiets und zum gesteigerten Interesse von Weinkennern aus aller Welt beiträgt.
Die Traubensorten
Ein wesentlicher, und wahrscheinlich auch der wichtigste Teil, der ein Weingebiet charakterisiert, sind die angebauten Trauben. Viele Jahrhunderte hat es gedauert, bis die perfekten Reben herangezogen und erprobt worden sind. Heute ist es vor allem Tempranillo, die heimische Traube der Region, die den Rotweinen ihre starke Seele verleiht. Rund 75 Prozent der gesamten Rebfläche wird von der Tempranillotraube eingenommen. Aus ihr lassen sich Weine gewinnen, die als sehr ausbaufähig und ausgewogen gelten. Im Alter produziert sie Weine, die sich durch ihre Samt- und Geschmeidigkeit auszeichnen.
Zu den weiteren Trauben, die zu Riojaweinen gekeltert werden dürfen, zählen Garnacha Tinta, Graciano, Mazuelo und Maturana tinta. Diese haben sich als besonders geeignet erwiesen.
Berühmt geworden ist die Region Dank ihrer charaktervollen Rotweine, dennoch werden dort auch erstklassige Weißweine produziert. Hierfür greifen die Erzeuger vor allem auf die Rebsorten Viura, Garnacha blanca und Malvasia zurück. In den letzten Jahren ist zu beobachten, dass immer mehr Weinerzeuger auch auf internationale Rebsorten wie Chardonnay oder Sauvignon blanc zurückgreifen. Diese werden vor allem für edle Verschnitte gebraucht.
Die beste Möglichkeit, sich mit den Weinen bekannt zu machen, ist diese zu probieren. Dazu bietet sich ein Blick auf die Seite https://www.genuss7.de/rioja.html an. Dort können ausgewählte Klassiker aus der Region bestellt werden. So hält man in wenigen Tagen einen der edlen Tropfen in Händen und kann sich alsbald selbst von der hohen Qualität und der Weinbaukunst überzeugen.
Wie werden die unterschiedlichen Weintypen kategorisiert?
Da der Ausbau bei Riojaweinen eine große Rolle spielt, wurden einzelne Kategorien eingeführt, die als Indiz für die Dauer des Ausbaus gelten. Insgesamt vier davon gibt. Die erste Kategorie ist die Herkunftskategorie. Diese gewährleistet den Jahrgang und die genaue Herkunft des Weines. Die nächsthöhere Kategorie nennt sich Crianza, sie belegt, dass die Weine mindestens ein Jahr im Eichenfass ausgebaut wurden. Wurden besonders erlesene Weine über ganze drei Jahre im Eichenfass ausgebaut, so dürfen sie sich Reserva nennen und fallen damit unter die dritte Kategorie. Die vierte Kategorie, der Gran Reserva, kommt nur zustande, wenn ein Jahrgang besonders gute Trauben hervorgebracht hat. Dieser Wein reift insgesamt fünf Jahre lang, davon mindestens zwei im Eichenfass. Ein System macht es möglich, dass die Weine der jeweiligen Kategorie einfach und schnell erkannt werden können. An der Rückseite jeder Flasche ist eine Banderole angebracht, durch die eine Kategorie farblich und auch namentlich kenntlich gemacht wird.
Strenge Kontrolle für gleichbleibende Qualität
Damit der erstklassige Ruf der Rioja-Region erhalten bleibt, müssen sich sämtliche Weinerzeuger Jahr für Jahr strengen Kontrollen unterziehen. Von der Produktion bis hin zum Anbau werden regelmäßig Kontrollen durchgeführt. Bei diesen wird nicht nur die Qualität der Weine beurteilt, sondern auch die Quantität, da die Ausschlagmenge eines Jahres genauen Regeln folgt. Erst wenn gesammelte Weinproben sämtliche Tests in unabhängigen Laboratorien bestehen, können diese einer Kategorie zugeteilt werden. Selbst während des Ausbaus wird regelmäßig begutachtet. Erst wenn bis zur Abfüllung nichts zu beanstanden war, werden dem Winzer die Banderolen für die Flaschen ausgehändigt. Dieses aufwendige Verfahren zeigt, wie ernst der Wein in dieser Region genommen wird und was er wirklich bedeutet. Das schmeckt man auch mit jedem Schluck dieses einzigartigen Weins.